Die dunkle Seite des Narzissmus

Die dunkle Seite des Narzissmus verhält sich, wie bei allem exakt gegensätzlich zum gesunden Narzissmus. So wie ein hohes Selbstwertgefühl für eine gesunde Selbstverliebtheit sorgt, so sorgt ein sehr geringes Selbstwertgefühl für eine gegenteilige, krankhafte, narzisstische Persönlichkeitsstörung. Es ist ja nicht der Narzissmus der krankhaft ist sondern der extrem große Wunsch nach Anerkennung. Ein Wunsch ist bekanntlich immer das Gegenteil der Realität. Um so geringer das Selbstwertgefühl, um so größer der Wunsch nach Anerkennung. Auch in diesem Fall ist es so, dass wenn der Selbstwert unter ein notweniges Minimallevel fällt, dann wird der Wunsch nach Anerkennung zur Notwendigkeit und entwickelt sich zur Sucht, die wiederum in eine Abhängigkeit führt und diese wiederum zum Kontrollverlust über sein eigenes Denken und Handeln. 
Wir verurteilen diese Narzissten immer, weil sie einen schlechten Charakter haben und weil sie ihren Partner extrem demütigen und verletzen. Wir betrachten diese Narzissten als bösartige Wesen aber sind sie das wirklich? Ich bin der Meinung, nur die wenigsten sind bewusst narzisstisch und böse. Die meisten Narzissten mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sind selbst das Opfer ihrer Minderwertigkeitskomplexe und ihrer negativen Gefühle gegenüber sich selbst. Ich will damit nicht verteidigen, was sie tun, denn was sie tun ist definitiv bösartig für den Partner. Wenn sie jedoch keine Kontrolle über das haben, was sie tun, dann kann ich sie dafür nicht verurteilen. Auch bei Gericht ist der Vorsatz eine Voraussetzung für eine Straftat. Wenn der Täter nicht vorsätzlich handelt sondern fahrlässig, dann bekommt er ein milderes Urteil. Er wird verurteilt, denn was er gemacht hat, ist strafbar aber so ist es dann zum Beispiel kein Mord sondern fahrlässige Tötung. Er hat es billigend in Kauf genommen, dass er jemanden getötet hat. Er hätte aber erkennen müssen, dass das, was er gemacht hat zum Tode führen kann.